Photo de famille
Cécilia Rouaud, Frankreich, 2018o
Gabrielle arbeitet als lebende Statue für Touristen, Elsa ist wütend auf die ganze Welt und versucht dennoch schwanger zu werden, Mao ist ein notorisch depressiver Spieldesigner, der sich mit Alkohol und Psychoanalyse zudröhnt. Die drei sind Geschwister, doch seit der Trennung ihrer Eltern hat sich die Familie auseinandergelebt. Als der Grossvater stirbt, muss man sich dennoch zusammensetzen und der Frage widmen, was mit der Grossmutter geschehen soll.
Im Kino sind Feste und Trauerfeiern das Barometer für Familienkrisen aller Art. Cécilia Rouaud macht zwei Beerdigungen zur Klammer für eine französische Familienaufstellung. Zwischen dem Tod des Großvaters und der Großmutter entfaltet sie das lebendige Bild einer disfunktionalen Großfamilie, in der drei erwachsene Kinder (Vanessa Paradis, Camille Cottin und Pierre Deladonchamps) auf charmant überspannte Weise mit ihren mehr oder weniger provisorischen Lebensentwürfen ringen, und mit den anstrengenden Befindlichkeiten der getrennt lebenden Eltern und einer jüngeren Stiefmutter.
Anke SterneborgDie Redewendung, dass Blut dicker sei als Wasser, ist nicht neu. Doch hier wird eine charmante Geschichte daraus. Das liegt vor allem an den liebevoll ausgearbeiteten Figuren und der Spielfreude der Schauspieler. Wenn Vanessa Paradis etwa sturzhagelvoll «Wild World» von Cat Stevens singt, ist das köstlich.
Anna KappelerAprès Je me suis fait tout petit, le deuxième long-métrage de Cécilia Rouaud mélange tragédie et comédie pour ce portrait craché d’un grand foutoir familial. On rit, on s’émeut, et les acteurs nous régalent.
Isabelle DanelServis par un casting parfait (Bacri et Lauby, notamment, sont formidables en ex-époux), les personnages se révèlent hyper attachants avec leurs fragilités ou leurs névroses. Et certaines scènes et dialogues sont géniaux d’humour, de tendresse et de fantaisie.
La RédactionLe cocktail est assez savoureux, les rôles semblant écrits pour leurs interprètes, qu’ils endossent à ravir. Photo de famille garde le cap grâce à sa palette de personnages colorés bien incarnés et une relance constante qui évite les clichés.
Jacky Bornet